Pfefferminze
Inbegriff der Kräuterkultur ist (bisher) die Pfefferminze. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden häufig alle Minzen als Pfefferminzen bezeichnet. Die echte Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine sortenechte Kulturpflanze, die sich nur über Stecklinge und Ausläufer vermehren lässt, da sie steril ist und keine Samen ansetzt. Säen Sie mit Neugier – aber erwarten Sie keine Pfefferminze!
Die klassische Pfefferminze ist eine relativ junge Pflanze – erstmals wurde sie 1696 von dem Engländer Ray (Raius) beschrieben. Er berichtet, Dr. Eaton aus Hertford habe diese Kulturform als einen Bastard von Mentha spicata gefunden. 1721 wurde die Pfefferminze im Arzneibuch der Stadt London genannt und ist etwa zur gleichen Zeit auch in Deutschland eingeführt worden.
Pfefferminze: Sortenvielfalt
Unsere Sorten, die den Namen Pfefferminze wirklich verdienen, werden seit langem auch feldmäßig angebaut, für Medizin, Aromastoffe und Tees. Wir vermehren die dunkellaubige Pflanze in der englischen Herkunft als auch – neu – in einer süddeutschen Auslese namens 'Eichenau' sowie in den als BLBP-Minzen gekennzeichneten, ölreichen und resistenten, neuen Sorten 'Agnes', 'Pluto' und 'Proserpina' von der Bayerischen Landesanstalt für Boden- und Pflanzenkultur Weihenstephan: Pfefferminze im Versand
Pfefferminze: Heilwirkungen
Pfefferminzen haben ein wahrhaft pfeffriges Aroma, sie kühlen und beleben. Ein Schrecken für den Gaumen ohnehin schon Halswehgeplagter, sagen die einen; Balsam für die Bronchien und als Badezusatz für müde Beine behaupten die anderen. Schon das Riechen an den gequetschten Blättern wirkt sich günstig auf den menschlichen Organismus aus und öffnet verstopfte Atemwege; aufgelegt lindern Minzeblätter den Schmerz nach Insektenstichen. Pfefferminze ist kein guter Badezusatz, da das Wasser kalt wirkt, aber für ein sehr erfrischendes Fußbad gut geeignet.
Heute kennen wir die Pfefferminze vor allem als krampflösenden Tee bei Magen- und Darmbeschwerden. Sie fördert die Gallenproduktion, wirkt verdauungsfördernd und appetitanregend. Achtung: Der hohe Gehalt an scharfem Menthol schlägt bei Dauergebrauch auf den Magen. Pfefferminzen sind deshalb in Maßen zu genießen und nicht für Kleinkinder geeignet.
Aber: Haben Sie schon einmal einige Pfefferminze-Zweige ins Kartoffelkochwasser gegeben? Wenn nicht, dann haben Sie etwas versäumt! In angelsächsischen Ländern schon seit längerem – zunehmend auch bei uns – wird die Pfefferminze auch für kulinarische Köstlichkeiten genutzt.
Getränke, Süßspeisen, Salate und Fleischgerichte werden heute mit Begeisterung „geminzt“. Doch wer kennt schon Pfefferminzöl zum Feldsalat, kandierte Minze oder gar Minzblatt-Schokolade, natürlich mit der Schoko-Minze selbstgemacht?