April-Preisrätsel (2022)
Herrlich ist's auf der Jungviehweide und: herzlich willkommen bei uns. Es ist Zeit fürs April- Rätsel.
Wir lauschen einem Gespräch im Verkaufsquartier. Gärtnermeister Sebastian hat heute die Beratung übernommen, bei feinstem April-April-Abwechslungswetter. Und: er ist glücklich, denn ein Kunde inte¬ressiert sich für eine seltene endemische Pflanze, etwas für Pflanzenfreaks.
„Wir haben eine kleine Quelle im Garten und auch einen Bachlauf, der das Grundstück durchfließt."
„Da haben Sie ja großes Glück!"
„Ja, wirklich. Unser Garten ist recht naturnah und ich suche noch ein paar Pflanzen, die wir in diesem besonderen Areal ansiedeln könnten. Es geht um einen Westhang im Halbschatten."
„Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Darunter ist auch eine Pflanze, die mir persönlich sehr am Herzen liegt, sie ist sogar essbar, auch im Winter, aber eigentlich zugleich viel zu schade zum Essen."
„Sie machen mich neugierig..."
„Das hatte ich gehofft. Wissen Sie, es gibt eine heimische Pflanze, die nur im bayrischen Alpenvorraum in sogenannten Quellflurgesellschaften vorkommt, wir sagen sie ist dort endemisch."
„Ich glaube ich kenne sie nicht, endemisch habe ich bisher nie gehört."
„Ja das ist ein Spezialbegriff. Wir haben eben eine eigene Art in Bayern. Wollen Sie sie einmal ansehen?"
„Oh, sehr schön sogar. Ich hatte eine unscheinbarere Spezialpflanze erwartet. Sie glänzt schön und sieht saftig aus."
„Diese Pflanze ist sehr vitaminreich und dadurch, dass sie auch im Winter grün und beerntbar ist, hat man sie früher schon in süddeutschen Klosterküchen verwendet. Sie kommt natürlicherweise meist auf Kalkquellfluren vor, also an Orten mit hohem Kalkgehalt des Quellwassers. Das ist für andere Pflanzen kaum auszuhalten, diese Pflanze aber kann dort überleben. Der Name kommt übrigens von der löffelartigen Form der Grundblätter..."
„Wenn meine Quelle nun nicht kalkhaltig ist, kommt die Pflanze damit auch zurecht?"
„Ja, sie braucht in Gärten vor allem die Feuchtigkeit. Auf den Kalk ist sie an sich nicht angewiesen, nur hat sie dadurch an ihrem Naturstandort kaum Konkurrenz durch andere Pflanzen. In Ihrem Garten könnten Sie ja wuchernde Konkurrenz selber entfernen. An sich sät sich die Pflanze aber an zusagenden Standorten sehr gut aus und entwickelt größere Bestände."
„Und sagen Sie, wie schmeckt sie denn nun?"
„Probieren Sie ein Blatt."
„Oh: würzig. Und etwas metallisch, mit Senfnote. Nicht schlecht. Sagen Sie, darf ich Sie nochmal kontaktieren, wenn die Pflanze bei mir nicht sofort gut gedeiht? Ich hätte sie sehr gerne im Garten."
Die europäische Hauptart des Salat- und Gewürzkrauts wurde Langezeit in vielen Gärten wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes gepflanzt und wie der Namensbestandteil „officinalis" zeigt, gehörte die Pflanze früher zum Grundstock der Apotheker. Die bayrische Art der ausdauernden Rosettenstaude hat etwas größere Grundblätter, sie werden meist bis ca. 6 cm groß, manchmal noch größer. Sie ist unsere Rätselpflanze. In einem Biodiversitätsprojekt seit 2010 wird die Pflanze und ihre speziellen Lebensräume geschützt.
Wie heißt die weiß blühende Brassicaceae, die als stark gefährdet gilt und streng geschützt ist?
Preisrätsel-Frage
Wie heißt die weiß blühende Brassicaceae, die als stark gefährdet gilt und streng geschützt ist?
Zu gewinnen
Antwort
Preisrätsel-Gewinner
Stefan Mungenast
Anne Münzner
Cornelia Frey