Pfingstrosen:
Pflanz- und Pflegetipps
Standort
Pfingstrosen sind sowohl als wurzelnackte Pflanzen im Herbst, sowie auch ganzjährig bei uns vor Ort im Topf erhältlich. Die kräftigen Pflanzen bilden bereits im ersten, spätestens jedoch im zweiten Frühling nach der Pflanzung erste Blüten aus.
Am besten blühen Päonien an einem sonnigen Platz. Doch sie sind recht anpassungsfähig und gedeihen auch an absonnigen Standorten, wenn die Blütenfülle der Staudenpäonien dort auch etwas nachlässt. Strauchpäonien vertragen einen lichtschattigen Platz ausgezeichnet; sie stehen gern etwas geschützt vor der Mittagshitze. Keine Päonie liebt Wurzelkonkurrenz durch Gehölze oder Hecken. Tiefgründige, durchlässige, lehmig-humose und nährstoffreiche Gartenböden, die besonders im Frühling bei Trockenzeiten Feuchte halten, eignen sich für die meisten Garten-Päonien hervorragend. Die unempfindlichen Pflanzen machen aber auch bei weniger optimalen Bedingungen keine großen Probleme – Staunässe wird hingegen garnicht vertragen.
Päonien wachsen zwar vergleichsweise langsam, können mit der Zeit aber teilweise enorme Ausmaße erreichen. Den meisten Wildarten und den Sorten von Paeonia lactiflora und Paeonia officinalis sollten Sie pro Pflanze etwa einen Quadratmeter einräumen. Intersektionelle Päonien brauchen etwa doppelt so viel Platz. Strauchpäonien beanspruchen zwei bis drei Quadratmeter.
Wie wird gepflanzt?
Wurzelnackte Pfingstrosen können etwa von September bis Ende November gepflanzt werden, solange der Boden offen ist. Getopfte Päonien lassen sich zwischen März und November pflanzen. Heben Sie das Pflanzloch etwa doppelt so breit und tief aus, wie die Wurzel oder der Topf groß ist. Behalten sie immer die richtige Pflanztiefe, wie sie in den Abbildungen unten angegeben ist, im Blick und berücksichtigen Sie, dass sich der Boden nach dem Pflanzen und Angießen noch etwas setzen kann. Vor dem ersten Winter sollten die jungen Pflanzen bei später Pflanzung vorsichtshalber mit etwas Laub und/oder Reisig abgedeckt werden, damit es nicht zum Hochfrieren der Wurzelstöcke kommen kann.
Pflanztiefe
Stauden-Päonien
Staudenpäonien gehören zu den Erdschürfepflanzen. Die untersten Augen sollten maximal 2-3 cm mit Erde bedeckt werden. Intersektionelle Hybriden gehören tiefer gepflanzt. Das oberste Auge muss ca. 5-6 cm tief in den Boden.
veredelte Päonien
Bei veredelten Strauchpäonien sollte die Veredelungsstelle circa 10 cm tief gepflanzt werden. Nur so kann das Edelreis eigene Wurzeln bilden und die Unterlage allmählich ersetzen und sich gut entwickeln.
Pflege
Gießen & Düngen
Frisch gesetzte Päonien werden im ersten Frühjahr bei Trockenheit gegossen. Eingewachsene Päonien brauchen nur in sehr trockenen und heißen Frühlings- und Frühsommerwochen zusätzliche Wassergaben – dies hängt von der Wasserhaltefähigkeit des Bodens ab. Mit Sommertrockenheit haben Päonien meist keine Probleme. Päonien brauchen zwar Nährstoffe, um alljährlich Blätter und Blüten aufzubauen, reagieren aber auf zu viel Stickstoff, frischen Mist oder Kunstdünger empfindlich. Am besten streut man um die Pflanzen im Frühling organischen, Kali-betonten Dünger. Im Herbst kann noch zusätzlich eine zentimeterdünne Schicht von reifem Kompost – mit oder ohne beigemischtem, gut abgelagertem Mist – um die Pflanze herum aufgebracht werden.
Mulchen
Besonders die Strauchpfingstrosen lieben einen lehmig-humosen Boden. Darum können sie im Herbst mit einer dünnen Laubschicht gemulcht werden. Auch die Stauden-Päonien vertragen eine flache Mulchschicht aus Kompost. Wildpäonien, die auf trockenen, sonnigen Freiflächen wachsen, lassen sich gut mit grobkörnigem, mineralischem Material, wie etwa Kies oder Splitt, mulchen.
Krankheiten
Päonien sind wenig anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Dennoch können sie von Pilzkrankheiten befallen werden. Fast immer ist das eine Folge von zu engem Stand oder einer zu stickstoffbetonten Düngung. Vorbeugend empfiehlt sich eine Pflanzung auf Abstand, gute Luftzirkulation und eine zurückhaltende Stickstoffdüngung. Gaben von Gesteinsmehl oder Extrakten aus Schachtelhalm festigen die Zellwände der Pflanzen.
Der Grauschimmel-Pilz Botrytis paeoniae führt zuerst zu einem grauen Belag und dann oft zum Vertrocknen ganzer Triebe, der Blätter oder Knospen. Zeigen sich kleine, runde Flecken mit einem breiten dunklen Hof auf den Blättern, leidet die Pflanze unter der Blattfleckenkrankheit Septoria paeoniae. Sind die Flecken von Anfang an größer, länglicher und heller braun handelt es sich um die Blattfleckenkrankheit Cladosporium paeoniae.
Kontrollieren Sie regelmäßig ihre Päonien und entfernen Sie alle befallenen Pflanzenteile und Verblühtes. Sie werden stets über den Hausmüll entsorgt und dürfen nicht auf den Kompost gelangen! Wichtig ist es bei den Strauchpäonien, im Herbst das sich lösende Laub abzusammeln, um Pilzbefall vorzubeugen.
Schnitt & Stütze
Staudenpäonien werden in der Regel im späten Herbst komplett an der Basis abgeschnitten.Bei Strauchpäonien werden im Frühling, sobald die Knospen anschwellen, abgestorbene Triebe zurückgeschnitten. Stehen Triebe zu eng nebeneinander, wird einer von ihnen an der Basis ausgelichtet. Durch einen dezenten Formschnitt wird der gleichmäßige und harmonische Aufbau der Pflanze gewährleistet. Dicht gefüllte Sorten von Paeonia officinalis und Paeonia lactiflora müssen grundsätzlich gestützt werden. Ob nun Metallringe oder Bambusstäbe verwendet werden, ist eine reine Geschmackssache.
Frostgefahr
Fast alle Päonien sind winterhart. Problematisch können aber ungewöhnlich milde Winter werden, denen ein sehr kaltes Frühjahr mit strengen Frösten folgt. Blütenknospen, die bereits ausgetrieben sind, vertragen Minusgrade um –3°C. Tiefere Temperaturen lassen sie absterben. Schützen Sie die Pflanzen in diesen Fällen durch Vliesabdeckung.
Päonien lassen sich verpflanzen
Entgegen allgemeiner Meinung ist das Versetzen von Pfingstrosen möglich, auch wenn diese lieber ungestört wachsen. Niemals wird jedoch eine voll entwickelte Pfingstrose, so wie sie ist, an den neuen Platz gesetzt. Teilen Sie die Wurzelstöcke so, dass jedes Teilstück zwischen drei und sieben Augen hat. Die beste Zeit dazu ist von September bis Oktober, dann zeigen sich auch in der Folgesaison bereits wieder erste Blüten. Wo bereits eine Päonie gestanden hat, sollte zehn Jahre lang keine neue Pfingstrose gepflanzt werden, es gibt auch bei ihnen das Phänomen der Bodenmüdigkeit. Kommt kein anderer Platz im Garten in Frage, muss dort der Boden tiefgründig und großzügig ausgetauscht werden.