Knöterich

Ausnahmsweise wurde sie unter ihrem deutschen Namen gekürt, die Staude des Jahres 2012: der Knöterich. Bei den Knöterich-Arten haben die Taxonomen in den letzten Jahren gründlich aufgeräumt. Gehörten früher alle zur Gattung Polygonum, werden sie heute oft eingeteilt in die Gattungen Persicaria, Bistorta, Aconogonon und Fallopia. Wir führen hier die meisten Arten mit ihrem bisherigen Namen Polygonum auf und warten gelassen ab, ob nicht wieder eine Rückbesinnung erfolgt.

Eine spannende Gattung ist der vielfältige, robuste und anspruchslose Knöterich mit seiner oft sehr langen Blütezeit auf jeden Fall. In der Vergangenheit haben einige schwer zu bändigende Vertreter die Gattung ziemlich in Verruf gebracht. Und es bleibt zu hoffen, dass die Wahl zur Staude des Jahres mit so manchem Vorurteil aufräumen kann und der vielgestaltige Knöterich in der Gunst der Gartenbesitzer höher klettert – er hat es verdient.

Die Gattung birgt vielseitig einsetzbare Arten und Sorten. Ob Teichrand, Rabatte oder im Umfeld von Gehölzen – eine robuste Knöterich-Sorte ist für jeden Standort gewachsen. Knöteriche sind unkompliziert, gesund und robust, außerdem zuverlässig winterhart. Sie benötigen in erster Linie einen ausreichend feuchten Boden. Außer einem Rückschnitt bis zu den oberen Stängelblättern, wenn die Blüten unansehnlich geworden sind, brauchen sie kaum Pflege.
Neben heimischen Arten stammen die meisten der Knöterich-Arten aus Südostasien. Schon lange wird er auch als Heil- und Nahrungspflanze verwendet. So lindern Auszüge aus dem Wurzelstock Durchfallerkrankungen, junge Blätter und Triebe können als feines Frühlingsgemüse verwendet werden.

Ob Sie sich nun für die hübschen Blütenkerzen und die lange Blütezeit des Kerzen-Knöterichs (Polygonum amplexicaule) begeistern, den es mittlerweile in zahlreichen Farbnuancen gibt. Für die attraktiven Teppiche, die Polygonum affine, der Schnecken-Knöterich bildet. Für die duftigen, weißen Blütenwolken eines Busch-Knöterichs (Polygonum polymorphum). Für die attraktiven Blütenkolben des heimischen Schlangen-Knöterichs (Polygonum bistorta), der sich in feuchten Wiesen wohlfühlt. Für die strauchartige Üppigkeit von Polygonum campanulatum var. lichiangense, dem recht selten verwendeten Himalaya-Knöterich. Für den tollen Blattschmuck, den der Faden-Knöterich (Polygonum filiforme) in den Garten bringt.